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5. Osteopathische Behandlung

Behandlung heisst: Den Menschen in die Hände nehmen.

Eine Behandlung beginnt mit einem ausführlichen Patientengespräch.

Osteopathische Ärzte benutzen sämtliche modernen diagnostischen Verfahren und ihre Hände.

Die „lebende Anatomie“, Funktionsweise und Geschichte eines Menschen wird durch Abtasten und Fühlen bei der Untersuchung des ganzen Körpers „gesehen“ und „gehört“. Der Osteopath tritt mit den Geweben in einen Dialog und hört in sie hinein. Er nimmt über das Feingefühl seiner Finger Kontakt mit verschiedenen Organsystemen auf und nimmt deren Signale wahr: Thinking fingers, feeling fingers, seeing fingers, Knowing Fingers. Hände, Herz und Verstand lassen ihn nicht-wertend und mitfühlend den Patienten wahrnehmen.

Was in radiologischen Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, Computertomographie oder Kernspin (MRT) nicht sichtbar wird, kann evtl. eine osteopathische Diagnostik aufdecken. Der Osteopath erspürt Spannungen, Strömungen und Rhythmen im Gewebe. Selbst kleinste Bewegungen oder Flüssigkeitsverlagerungen im Organismus oder rhythmische Veränderungen des Schädels werden gefühlt. Die Form, Lage, Ausdehnung, Dichte und der Aktivitätszustand der Gewebe werden geprüft und Bewegungseinschränkungen und Spannungsveränderungen aufgespürt.

In der Behandlung lösen die osteopathischen Handgriffe blockierte Knochengelenke und gelenkartige Verbindungen zwischen inneren Organen und lockern verhärtetes Gewebe.  Sie beeinflussen Nerven, Blut- und Lymphgefäße, Muskeln und ihre Hüllen, die Bindegewebe, die Schädelnähte sowie die Membranen und Flüssigkeiten des Nervensystems.

Das Konzept  ist, dass Blut und Lymphe frei zirkulieren können, das Nervensystem wieder normal versorgt wird und der Körper seine eigene Vitalität zurückerobert. Freier Blutfluss und freie Bewegung bedeuten Gesundheit und Leben.

Eine Behandlung dauert ca. 1 Stunde.

Nach der Behandlung ist der Körper für eine kurze Zeit besonders empfindlich und verletzlich. Deshalb sollte für den Rest des Tages Stress vermieden werden. Auf ausreichende Wasserzufuhr ist zu achten. Manchmal erscheinen alte Beschwerden kurzfristig wieder oder es treten muskelkaterähnliche Gefühle auf. Im Rahmen dieser „Erstverschlimmerung“ löst der Körper chronische Störungen auf.

Dr. Still formulierte es so: Find it, fix it, leave it alone (Finde es, bring es in Ordnung, lass es in Ruhe).

Was heilt? Liebe heilt.
Gesundheit ist die Fähigkeit, dich selbst zu lieben.